Gute Beispiele aus

Welt: „Frauen sichern den Frieden“ – Globale Kampagne gestartet

Von links nach rechts: Luz Mendez (Guatemala), Gaby Vermot (Schweiz), Irene Santiago (Philippinen), Anwarul Chowdury (Bangadesch), Melanne Verveer (USA), Leymah Gbowee (LIberia). Foto: Ute Scheub

London, 12.Juli 2014. Mit einer feierlichen Zeremonie in Anwesenheit von etwa 150 Gästen startete am Donnerstag in London auf dem von der britischen Regierung ausgerichteten Gipfel gegen sexualisierte Kriegsgewalt eine Globale Kampagne zu Frauen, Frieden und Sicherheit.

Die philippinische Initiatorin und FriedensFrau Irene Santiago hatte 1995 das zivilgesellschaftliche Forum auf der UN-Frauenkonferenz in Peking geleitet und brachte von dort ein Tischtuch mit, das sie auf einem symbolischen Friedenstisch auf einer Bühne der Messehalle ausbreitete.

Die Teilnehmenden der Zeremonie, darunter Gaby Vermot als Präsidentin von PWAG, die liberianische Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee und WILPF-Generalsekretärin Madeleine Rees, legten Stoffparolen auf dem Tisch ab, die die Beiträge von Frauen an Friedenstischen symbolisierten: Transformation, Mitgefühl, Empowerment, Versöhnung und Gerechtigkeit. Ein Video brachte die Kampagne auf den Punkt: „Frauen sichern den Frieden“.

Die Globale Kampagne soll 16 Monate dauern und im Oktober 2015 enden, wenn in der UNO der 15. Jahrestag von Sicherheitsratsresolution 1325 gefeiert wird, die die gleichberechtigte Teilnahme von Frauen auf allen Ebenen von Friedensprozessen fordert. Ihre bisherigen Resultate sind mangels politischem Willen der UN und ihrer Mitgliedsstaaten allerdings mager, worauf auch Gaby Vermot in ihrer kurzen Ansprache hinwies. Immer wieder wird in Verhandlungen die Resolution und die Einbeziehung von Frauen und Zivilgesellschaft „vergessen“. Das führt dazu, dass sich männliche Kriegstreiber unversöhnlich gegenüber sitzen und Friedensgespräche scheitern – wie zuletzt die Genfer Verhandlungen zu Syrien.

Dieser Umstand soll durch die Globale Kampagne endlich zum Besseren gewendet werden. Das Jahr 2015 bietet dafür gute Anlässe, werden doch zusammen mit dem 15. Jahrestag von Resolution 1325 noch weitere Jubileen gefeiert: Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF bzw. WILPF) wird 100 Jahre alt, die Pekinger Frauenkonferenz 20 Jahre und PWAG 10 Jahre.

Zahlreiche Organisationen wollen in der Kampagne zusammenarbeiten, um einen politischen Durchbruch zu erreichen. Auf zentralen Plätzen in möglichst vielen Orten der Welt sollen im Laufe des Jahres 2015 symbolische Friedenstische mit Frauen unterschiedlicher Herkunft, Religionen und Kulturen aufgestellt und Friedensabkommen erarbeitet werden.

Das philippinische Team von Initiatorin Irene Santiago hat dafür unter dem Namen „Women Seriously“ eine Website und Facebook-Seite eingerichtet: www.womenseriously.org.

 

 

 

 

 

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